Unsere Abteilung gliedert sich in die Bereiche Allgemein- und Viszeralchirurgie (die Eingeweide betreffend) sowie Gefäßchirurgie.
Behandlungsschwerpunkte der Allgemein- und Viszeralchirurgie sind gutartige und bösartige Erkrankungen im Bauchraum, an Darm, Magen, Leber und Bauchspeicheldrüse sowie der Schilddrüse.
Ein großer Teil der Operationen kann minimal-invasiv, d.h. mittels
Optik über "Knopflöcher" ohne großen Schnitt durchgeführt werden, z.B.
die Entfernung der Gallenblase, des "Blinddarms", von Teilen des
Dickdarms. Auch Brüche jedweder Art (Leisten-, Narben- oder
Zwerchfellbrüche) werden offen oder mittels Schlüssellochtechnik
saniert.
Die zahlreichen Schilddrüsenoperationen sind durch die
elektrophysiologische Überwachung des Stimmnervs (Neuromonitoring)
während der Operation besonders sicher. Nach der Operation werden die
Patienten in modernsten Einheiten (Aufwachraum, Überwachungsstation
(IMC) oder Intensivstation) überwacht.
Das gefäßchirurgische Spektrum umfasst die Chirurgie der Aorta (mit Ausnahme der thorakalen Anteile), der Hals- und Beinschlagadern, die bei Gefäßverschlüssen oder -verengungen (Schaufensterkrankheit, Schlaganfall) und Gefäßerweiterungen (Aneurysmen) erforderlich ist.
Dabei werden nach modernsten Techniken eigene Venen oder Kunststoffgefäße als Bypässe eingesetzt.
Daneben werden Gefäßoperationen vornehmlich an den Armen als
Vorbereitung auf die künstliche Niere durchgeführt (Fistel- oder
Shuntoperationen).
Natürlich werden auch Krampfadern, zum Teil auch über eine Optik (Schlüsselloch-Technik) entfernt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Behandlung der offenen Beine und chronischer Wunden.
In unserer Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie werden pro Jahr ca. 2.000 Patienten stationär behandelt. Wir führen jährlich ca. 3.500 operative Eingriffe durch. Die Kapazität unserer Abteilung umfasst 70 Betten, die sich auf folgende Stationen verteilen:
Zusätzlich stehen uns Betten auf der interdisziplinären Intensivstation 1D1 zur Verfügung, die unter der Leitung der Abteilung für Anästhesie- und Intensivmedizin steht. Dort werden unsere Patienten nach großen chirurgischen Eingriffen intensivmedizinisch betreut. Unser fachlich hoch qualifiziertes Team und eine hervorragende Klinikausstattung ermöglichen die Durchführung einer breiten Palette chirurgischer Eingriffe.
Den Chirurgischen Stationen stehen modernste Geräte sowohl zur
Überwachung als auch zur Diagnostik als essentielle Komponente bei der
Behandlung unserer Patienten zur Verfügung und gewährleisten eine
optimale Versorgung. Die operative und konservative Therapie orientiert
sich an aktuellen Forschungsergebnissen. Eine freundliche, persönliche
Betreuung während Ihres Aufenthalts im Krankenhaus und stetige
Begleitung in der Nachsorge gehören selbstverständlich zum Konzept und
zum Angebot unserer Abteilung.
Hier finden Sie eine Übersicht über unsere Stationen.
Zur Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie gehört zudem eine große Ambulanz, in der auch vor- und nachstationäre Behandlungen stattfinden. Sie werden dort von einem freundlichen und kompetenten Team aus Ärztinnen/Ärzten, Krankenschwestern-/Pflegern und Arzthelferinnen betreut.
Wir bieten Ihnen verschiedene Sprechstunden an, die speziell auf das breite Spektrum unserer chirurgischen Tätigkeit eingerichtet sind. Gemeinsam mit unseren Patientinnen und Patienten und in enger Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten legen wir hier den Behandlungsablauf fest, der auf die jeweilige Erkrankung und die individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen ist. Wir klären unsere Patienten/-innen und ihre Angehörigen bereits hier über die geplante Operation auf und beantworten alle entstehenden Fragen.
Für weitergehende Fragen stehen wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch oder über die angegebenen Telefonnummern zur Verfügung.
So erreichen Sie uns:
Wenn Sie die Eingangshalle des Brüderkrankenhauses betreten, gehen
Sie scharf rechts durch das Foyer. Sie durchschreiten eine Glastür, die
in den Bereich verschiedener Ambulanzen führt. Schräg links hinter
dieser Glastür finden Sie unsere chirurgische Anmeldung in Raum 98. Dort
können Sie sich zur ambulanten Behandlung anmelden und die
Aufnahmeformalitäten erledigen, bevor Sie sich dann in den Wartebereich
der chirurgischen Ambulanz begeben, von wo Sie unser Ambulanzteam
persönlich abholt und in den Untersuchungsraum führen wird.
Knoten- und
funktionsadaptierte Operation unter elektrophysiologischer Kontrolle der
Stimmbandnerven (Neuromonitoring) - auch minimal-invasiv -
Bei Operationen der Nebenschilddrüsen erfolgt intraoperativ ein Parathormonmonitoring.
Außerdem bieten wir in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut die
Kryokonservierung der entnommenen Nebenschilddrüsen an mit dem Ziel,
diese im Bedarfsfall dem Patienten wieder replantieren zu können.
Die Versorgung von Leistenbrüchen, Nabelbrüchen,
Bauchwandbrüchen oder Narbenbrüchen nach Voroperationen wird je nach
Befund in offener oder minimal-invasiver Technik durchgeführt. Dazu
gehört auch die Einlage von verschiedenen - teils maßgearbeiteten -
Netzen zur Stabilisierung der Bauchwand, um so dem Wiederauftreten von
Brüchen (Rezidiv-Hernie) vorzubeugen.
Hier erfolgt die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Moselzentrum für Kontinenz, dessen Partner wir sind!
Minimal-invasive Chirurgie (=
schonende Operationsverfahren mit kleinen Schnitten unter Kameraführung)
z.B. Gallenblase, Blinddarm, Leistenbruch, Bauchwandbruch, Narbenbruch
Zu unserem breiten Spektrum gehören:
Operationen an der Leber, der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und der Speiseröhre (Oesophagus) zählen weiterhin zu den anspruchsvollsten Eingriffen in der Chirurgie. Neue innovative chirurgische und interventionelle Techniken, Entwicklungen in der Medizintechnik, verbesserte Narkoseführung sowie neue (multimodale) Behandlungskonzepte haben in den letzten Jahren die chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten für Leber- und Bauchspeicheltumoren erheblich erweitert und operationsbedingte Komplikationen verringert. Dies gilt bei rechtzeitiger Erkennung auch für die Behandlung von bösartigen Speiseröhrenerkrankungen.
In unserer Klinik zählen Operationen an der Leber, der Bauchspeicheldrüse und der Speiseröhre
zu den Standardeineingriffen, sind seit vielen Jahren etabliert und
werden von einem qualifizierten Operationsteam häufig und erfolgreich
durchgeführt. Die vom Gesetzgeber geforderten Mindestmengen an
Operationen werden regelmäßig erreicht und bei weitem überschritten. Die
Vor- und Nachbehandlung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team von
Chirurgen, Gastroenterologen, Radiologen, Onkologen, Strahlentherapeuten
u.v.m.
Aufgrund von deutlich verbesserten Operationstechniken und
Weiterentwicklungen von diagnostischen und anästhesiologischen Verfahren
ist die Leberchirurgie in geübten chirurgischen Händen heute eine
sichere und blutarme Operation mit meist großem Benefit für die
Patienten geworden. Dies führte in den letzten Jahren zu einer
deutlichen Steigerung der Leberoperationen bei bösartigen und gutartigen
Erkrankungen der Leber, wobei der überwiegende Anteil der
Leberoperationen wegen bösartiger Tumoren vorgenommen wird.
Wir bieten Ihnen eine spezielle Lebersprechstunde an, die Mittwochs stattfindet und von unserem Leitenden Oberarzt, Herrn Dr. Stefan Franzen, geführt wird. Herr Dr. Franzen verfügt über eine spezielle Expertise und langjährige Erfahrung in der Leberchirurgie.
Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. +49 (0)651 208-2613 oder per E-Mail chirurgie_tri@bbtgruppe.de
Die unkomplizierte Lebercyste stellt die häufigste Raumforderung in
der Leber dar und wird meist zufällig im Rahmen einer
Routine-Ultraschalluntersuchung erkannt. Diese Cysten bedürfen bei
fehlender Beschwerdesymptomatik keinerlei Therapie und sind bei etwa
jedem 10. Menschen nachweisbar.
Falls die Cysten durch ihre Größe oder Lage Beschwerden verursachen
(z.B. Völlegefühl, Oberbauchschmerzen oder Galleabflussstörungen) ist
eine Operation gerechtfertigt. Diese wird dann mittels minimal-invasiver
Schlüsselloch-Technik durchgeführt, indem man die Cyste entdeckelt.
Weitere gutartige Erkrankungen der Leber wie Blutschwämme
(Hämangiome) oder fokale noduläre Hyperplasien (FNH) werden ebenfalls
nur dann operiert, wenn sie o.g. Beschwerden verursachen.
Eine Sonderstellung im Bereich der gutartigen Lebertumore nehmen
die Leberzelladenome ein. Diese sollten auf jeden Fall operativ entfernt
werden, da hier eine Abgrenzung zu dem bösartigen Leberzellkrebs (HCC)
häufig nicht eindeutig möglich ist.
Die Bandwurmerkrankungen (Echinococcus) nehmen ebenfalls eine Sonderstellung ein. Hier unterscheidet man zwischen dem Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) und dem Fuchsbandwurm (Echinococcus alveolaris oder multilocularis), die auch unterschiedlich operativ therapiert werden.
Bei den bösartigen Tumoren der Leber wird zwischen den primär in
der Leber entstandenen Karzinomen der Leberzellen (hepatozelluläres
Karzinom) oder der Gallenwege (cholangiozelluläres Karzinom) und den
Tochtergeschwulsten (Metastasen) anderer Tumore unterschieden.
Die Tochtergeschwulste (Metastasen) von Dick- und
Mastdarmkarzinomen (colorectal) stellen die weitaus häufigste Indikation
zur Leberoperation dar. Tochtergeschwulste anderer Tumore werden
seltener operativ entfernt.
Gerade für Patienten mit Metastasen eines Dickdarm- oder Mastdarmkarzinoms haben sich dank der Entwicklungen in der Leberchirurgie die Behandlungsoptionen und damit auch die Überlebenschancen in den letzten Jahren deutlich verbessert. Auch mehrere Metastasen in beiden Leberlappen können operativ beseitigt werden. Hier spielt nicht die Anzahl der Lebermetastasen sondern deren Lage und Größe und damit das Ausmaß der Operation die entscheidende Rolle. Wichtig ist, dass mindestens 30% gesundes Restlebergewebe erhalten bleiben. Die vollständige Entfernung der colorectalen Lebermetastasen führt zu 5-Jahres-Überlebensraten von über 50 %.
Vor jedem leberchirurgischen Eingriff steht eine
umfangreiche Diagnostik, die auch moderne bildgebende Verfahren
(Computertomographie, Kernspintomographie, Kontrastmittel-Sonographie)
mit Volumenmessung, 3D-Rekonstruktion einschließt. Vor Operationen an der Leber wird die Leberfunktion
gemessen, um die Risiken der Operation im Hinblick auf die postoperative
Leberfunktion einschätzen zu können. Wir benutzen hierfür die moderne LiMAx-Testung
(maximum liver function capacity). Dies ist ein dynamischer
Leberfunktionstest, der die aktuelle Leberleistung im Augenblick der Messung am
Patientenbett wiedergibt. Auch bei schweren Lebercirrhosen oder im Rahmen der
Chemotherapien kann er durchgeführt werden, um die Leberleistung zu messen.
Der Einsatz der intraoperativen Ultraschalluntersuchung ermöglicht
heute eine moderne Leberchirurgie - von der so genannten
nicht-anatomischen Entfernung eines kleinen Gewebskeils über eine
anatomische Resektion einzelner Lebersegmente bis hin zur erweiterten
Leberresektion, d.h. Entfernung von mehr als 60 % des Lebergewebes. Wir führen
auch vermehrte laparoskopische Leberoperationen durch, sofern dies aufgrund der
Lage, Größe und Beschaffenheit der Tumoren möglich ist. Ob wir dieses
minimal-invasive Verfahren anbieten oder eine offene Operation bevorzugen, wird
individuell auf den Patienten abgestimmt.
Die in den letzten Jahren gemachten großen Fortschritte in der
chirurgischen Technik, der Narkoseführung und der Schmerztherapie haben
zu einer deutlichen Senkung des Operationsrisikos geführt. Gleichzeitig
sind selbst ausgedehnte Operationen, bei denen mehr als die Hälfte des
Lebergewebes entfernt wird, zur Routine geworden.
Eine Leberteilresektion dauert zwischen 2 und 5 Stunden. Durch die
Nutzung modernster Techniken wie Wasserstrahl- und Ultraschallskalpell
ist der Eingriff blutarm und kann meistens ohne Bluttransfusion
durchgeführt werden. Die Krankenhausaufenthaltsdauer beträgt etwa 10
Tage und die vollständige Erholung etwa 4-6 Wochen.
Das zurückbleibende Lebergewebe regeneriert sich und die Leber kann
innerhalb von 6 Monaten - auch nach ausgedehnten Resektionen - wieder
ihre ursprüngliche Größe erreichen.
Durch diese Regenerationsfähigkeit der Leber ist es dann auch
möglich, im weiteren Krankheitserlauf etwaige erneut auftretende Tumoren
wieder operativ zu entfernen.
In Verbindung mit unterschiedlichen Chemotherapiekonzepten und zusätzlichen interventionellen Behandlungsformen (z.B. der Radiofrequenzablation oder Alkoholinstallation) bieten wir Ihnen eine individuelle, auf Ihre Tumorerkrankung abgestimmte Behandlung. Ihr persönliches Behandlungskonzept legen wir interdiziplinär unter Beteiligung spezialisierter Gastroenterologen, Onkologen, Radiologen, Nuklearmediziner und Pathologen fest.
Neben der Teil- oder in seltenen Fällen erforderlichen Totalentfernung der Bauchspeicheldrüse bei bösartigen Erkrankungen besteht ebenfalls eine umfassende Erfahrung in der Behandlung der akuten oder chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung. Gerade die schwierige Chirurgie der Bauchspeicheldrüse erfordert in hohem Maße ein eingespieltes und gut funktionierendes Team. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Chirurgen, Gastroenterologen, Intensivmedizinern und Radiologen, z.B. bei gemeinsamen Fallbesprechungen oder Visiten, garantiert niedrige Komplikationsraten und optimale Krankenbetreuung.
Als chirurgischer Partner des zertifizierten Darmzentrums am Brüderkrankenhaus Trier bieten wir in einem umfassenden Konzept alle notwendigen Versorgungsmöglichkeiten von der Früherkennung über die Therapie bis hin zur Nachsorge von bösartigen und gutartigen Darmtumoren an.
In unserem Darmzentrum werden
Kompetenzen gebündelt. Die Spezialisten der verschiedenen
Fachrichtungen entscheiden bei interdisziplinären Fallbesprechungen im
Rahmen eines Tumorboards gemeinsam über die jeweils bestmögliche
Behandlung, die dann konsequent umgesetzt wird.
Im Rahmen der Qualitätssicherung nutzen wir u.a. bei Darmresektionen intraoperativ die Methode zur Durchblutungskontrolle mittels Indocyaningrün (ICG), einem floureszierenden Farbstoff. So kann sichergestellt werden, dass die Darmenden gut durchblutet sind und zusammenwachsen können.
Weitere Informationen und
Ansprechpartner finden Sie auch in unserem Flyer Darmzentrum.
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